Derzeit gibt es in Rheinland-Pfalz ca.1.600 öffentliche allgemeinbildende Schulen. Diese Zahl setzte sich aus rund 900 Grundschulen, 600 weiterführenden Schulen sowie rund 100 berufsbildenden Schulen zusammen. Darin enthalten sind auch mehr als 100 allgemeinbildende und berufliche Schulen in freier Trägerschaft. Etwa 1.000 dieser Schulen lieferten die jährliche Statistik über eine Schulverwaltungssoftware.

Dabei kamen mehr als 25 verschiedene kommerzielle und „selbst entwickelte“ Schulverwaltungsprogramme zum Einsatz. Die Folgen waren eine mangelhafte Datenqualität, regelmäßige Verzögerungen bei der Datenerhebung und hohe Wartungs- und Pflegekosten.

Die zunehmende Bedeutung von Bildungsforschung und Bildungsmonitoring sowie von Leistungsvergleichen auf nationaler und internationaler Ebene hat in den letzten Jahren zu einem deutlichen Anstieg des Bedarfs an steuerungsrelevanten statistischen Daten im Bereich der Schulstatistik geführt.

Rheinland-Pfalz nimmt bezüglich des Umfangs, der Detailtiefe und der Qualität schulstatistischer Daten im Ländervergleich bereits jetzt einen der vorderen Plätze ein und verfügt bereits seit vielen Jahren über die von der Kultusministerkonferenz (KMK) geforderten Individualdaten. In vielen anderen Ländern muss der Umstieg von Summendaten auf Individualdaten erst noch vollzogen werden muss.

Zur vollständigen Umsetzung des Kerndatensatzes der KMK ist es für Rheinland-Pfalz allerdings erforderlich, so genannte "schülerbezogene Unterrichtseinheiten" (UE) erstmalig zu erheben, d.h. Unterrichtseinheiten (i.d.R. Fächer) mit den zugehörigen Schülerinnen und Schülern sowie den unterrichtenden Lehrkräften zu verknüpfen. Selbstverständlich ist, dass hierbei die strengen Vorgaben des Datenschutzes strikt eingehalten werden.

Dies erfordert eine umfassende Neukonzeption der Datenabfrage des Statistischen Landesamtes, der Schnittstellen für die Datenübermittlung und des gesamten Datenbankmodells beim Statistischen Landesamt.

Der neue Kerndatensatz ist zielführend nur mit einer landeseinheitlichen Schulverwaltungssoftware umzusetzen.

Das Bildungsministerium Rheinland-Pfalz wurde deshalb am 30. Juni 2009 vom rheinland-pfälzischen Ministerrat damit beauftragt, ein zentrales, landeseinheitliches Schulverwaltungsprogramm einzuführen und in diesem Zusammenhang den gesamten Prozess der Datenerhebung, Datenaufbereitung und Qualitätssicherung zu optimieren.

Zur Beschaffung des landeseinheitlichen Schulverwaltungsprogramms wurde von der Projektgruppe im November 2011 ein europaweites Vergabeverfahren durchgeführt, aus dem die Firma ISB Software und Lösungen AG aus Karlsruhe als der wirtschaftlichste Anbieter hervorging und der am 24.08.2012 formell der Auftrag erteilt wurde.

Das so beschaffte Schulverwaltungsprogramm (edoo.sys RLP) wird allen rheinland-pfälzischen Schulen kostenlos zur Verfügung gestellt. Dessen Nutzung wird mit Inkrafttreten der derzeit in Anhörung befindlichen Neuerung des rheinland-pfälzischen Schulgesetzes für alle öffentlichen Schulen verpflichtend.

Im Herbst 2017 hat die Projektgruppe mit der Einführung von edoo.sys RLP und der Schulung der Nutzerinnen und Nutzer begonnen.

Weitere Informationen

Projekthintergrund
Die Anfänge des Projekts "Landeseinhetliche Schulverwaltungssoftware" gehen zurück bis ins Jahr 2009.

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Vorteile einer zentralen, landeseinheitlichen Schulverwaltungssoftware
Eine landeseinheitliche Software hat viele Vorteile: für die Schulen, die Schulträger und für das Land.

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Marktstudie und Ausschreibung
Der Entscheidung für den Erwerb und die Anpassung von edoo.sys als das rheinland-pfälzische Schulverwaltungsprogramm gingen eine umfassende Marktstudie und ein europaweites Vergabeverfahren voraus.

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